SCHWERPUNKTE
Klienten kommen fast immer mit einem konkreten Anliegen ins Coaching: Sie möchten etwas ändern, das sie als Belastung oder Einschränkung empfinden. Manche sagen auch, dass sie verstehen möchten, was mit ihnen passiert. Sie suchen einen authentischen Standpunkt, um mit einer neuen Situation gut umgehen zu können.
Wir sprechen zu Beginn immer darüber, was Coaching im konkreten Fall erbringen kann – oder auch nicht zu leisten vermag.
Finden Sie hier eine Auswahl von konkreten Themen aus den Schwerpunkten, die zeigen, wo ein Gespräch über Coaching beginnen kann. Eine klare Trennung der Bereiche ist eher selten möglich: Es geht immer um den ganzen Menschen, auch wenn Coaching auf einen einzelnen Aspekt fokussiert ist. Und: Die gute, irritierte oder verlorene Verbundenheit mit Anderen – in einem „System“ – ist oft sofort sichtbar. Dieser Zusammenhang ist im Grundklang-Coaching wesentlich.
SPIRITUALITÄT
Beate, 45 Jahre
Beate hat schon viele Seminare und Kurse besucht, um ihre Spiritualität zu fördern. Sie fragt sich aber nun, was ihr das gebracht hat. Was ist geblieben? Sie weiß es nicht …
Leo, 35 Jahre
Mit dem Tod seiner Mutter ist für Leo eine Welt verschwunden, die ihm Ordnung gegeben hat. Er spürt den Verlust emotional, aber auch als Chaos, das in sein Leben eindringt.
Lisa, 51 Jahre
Seit die Kinder aus dem Haus sind, meditiert Lisa wieder – so, wie sie es schon vor 30 Jahren praktiziert hat. In einer Selbsterfahrungsgruppe hat sie neue Bekanntschaften gemacht. Ihr Mann hat dafür kein Verständnis, fühlt sich sogar bedroht. Oft kommt es zum Streit …
EINSAMKEIT
Georg, 29 Jahre
Georg hat sich während des Klavierstudiums in eine Sängerin verliebt und noch vor dem Examen in das Fach Gesang gewechselt, um seiner Freundin näher zu sein. Die Beziehung gibt es nicht mehr …
Carmen, 34 Jahre
Schon früh galt Carmen als hochbegabtes ‘Wunderkind‘, mit dem viele Zeit verbringen wollten. Doch das Studium fiel ihr nicht so leicht, wie auch sie selbst erwartet hatte, sie wechselte zweimal das Fach, ohne Verbesserung für sie. Das Interesse an ihr ist erloschen, das, was einmal ihre Welt war, scheint für immer verloren zu sein. „Früher“, sagt sie, „hätte ich klug reden können über Alleinsein und Einsamkeit. Jetzt, wo ich es selbst erlebe, fällt es mir so schwer, darüber zu sprechen…“
Laura, 68 Jahre
Laura war 45 Jahre verheiratet, als ihr Mann vor 2 Jahren bei einem Unfall starb. Nach einer langen Zeit des Verdrängens, in der sie immer wieder meinte, Ihren Martin zu sehen oder zu hören, kann sie sich allmählich der Trauer öffnen und langsam verstehen, was es für sie, Laura, heißt, dass das Leben ohne ihn weiter geht. Wie kann sie sich selbst jetzt noch finden, nach Jahrzehnten des „Wir“?
Gerd, 54 Jahre
Als Berufsmusiker litt Gerd schon immer am Unverständnis seiner Mitmenschen für seine angeblich egozentrische Lebensweise. Familie, Freunde, Partnerin – sie alle warfen ihm das früher oder später vor, obwohl er doch nur seinem „wirklich schweren Weg“ folgt. Dieser Weg verläuft über schmale Grate zwischen einsamen Kunstgipfeln. Es droht der Absturz in die Mittelmäßigkeit … Auf die Frage, wie sich das anfühlt, meint Gerd, „da unten herrscht eisige Kälte. Da gibt es kein Leben! Da ist sonst niemand.“
Hannelore, 64 Jahre
Hannelore ist seit ihrer Jugend Chorsängerin mit Begeisterung, und sie hat immer auch die Gemeinschaft und Freundschaften geschätzt, die dabei entstanden. Wie verletzt war sie, als nach dem letzten Konzert, in dem sie einmal zu früh eingesetzt hatte, auch ihr nahe stehende Frauen voller Kritik waren und eine ihr sogar riet, ans Aufhören zu denken. Hannelore war entsetzt, als sie spürte, dass mit dieser kurzen Bemerkung eine ganze Welt aus den Angeln geraten war und sie sich einsam und schutzlos fühlte „wie seit Kindertagen nicht“.
ICH & WELT
Klaus, 37 Jahre
Klaus ist mit Geschwistern in einer Familie aufgewachsen, in der der Vater mit despotischer Strenge alles geregelt hat, die Mutter war nur „ein lieber, weicher Schatten“. Klaus will unbedingt anders sein als sein Vater. In einer dramatischen Szene hat sich seine Frau nun zwischen ihn und die gemeinsamen Kinder gestellt …
Martina, 24 Jahre
Die großen Erwartungen der ganzen Familie, in der alle Frauen bis zurück zur Großmutter als Ärztinnen oder sonst in medizinischen Berufen gearbeitet haben, lasten auf Martina. Die spielerische Leichtigkeit, mit der sie anfangs in die vorgesehene Rolle schlüpfte, ist ihr verloren gegangen. Als sie bei einem Liederabend die Verse „Dort, wo du nicht bist, dort ist das Glück“ hörte, brach sie in Tränen aus und konnte sich kaum beruhigen …
Christian, 31 Jahre
Christian ist in seiner ganzen Erscheinung „perfekt“. Kleidung, Umgangsformen, Sprache – einfach alles. Er hat sich im Unternehmen einen Ruf als Redner erarbeitet und tritt bei immer bedeutenderen Anlässen vor das Mikrofon. Seit er erlebt hat, wie sein Mentor als Eröffnungsredner einer Veranstaltung die Orientierung im Konzept verlor und hilflos wirkte, begleitet ihn bei der Vorbereitung seiner eigenen Reden eine vage Angst …
Astrid, 39 Jahre
Das war nun ihre dritte große Liebe. Auch sie hatte begonnen mit „Schmetterlingen im Bauch“ und schönen Visionen vom künftigen Leben. Aber auch diese endete mit Konflikten, die immer grundsätzlicher wurden. Immer war es Astrid, die schließlich sagte: „Das halte ich nicht länger aus.“ Auf eine kurze Zeit der Erleichterung folgte dann tiefe Traurigkeit … und die Sehnsucht nach einer neuen, besseren Beziehung, in der alles ganz anders sein würde …
Linus, 41 Jahre
Linus weicht Konflikten weiträumig aus, reagiert mit pragmatischer Anpassung und ist dabei immer passiver geworden …
Miriam, 38 Jahre
Als sie ihren Beruf als Lehrerin begann, war Miriam voller Engagement und Begeisterung. Sie konnte schnell ein gutes Verhältnis zu den Kindern aufbauen, und auch die Zusammenarbeit mit den Kollegen war gut. Dann machte sie erste Erfahrungen mit Eltern. Obwohl sie viel Lob bekam, erinnert sie sich vor allem an die Väter und Mütter, die sie darüber belehrten, was für ihre Kinder wichtig und richtig sei und ihr gar fehlenden Sinn für die Gleichbehandlung der Schüler unterstellten. Darauf war sie nicht vorbereitet – und auch nicht darauf, dass ihre Kollegen sie mit diesen schwierigen Erfahrungen keineswegs auffingen …
WERTE & SINN
Anna, 53 Jahre
Anna wurde streng und sehr orthodox katholisch erzogen. Aus dem Widerstand der Teenagerzeit ist die Ablehnung aller vorgegebenen Werte geblieben. Einer Freundin zuliebe hat sie nun einige Bücher gelesen, die die großen Fragen des menschlichen Daseins behandeln – und spürt, dass „fertige“ Antworten doch wichtig sein können, um eigene Standpunkte zu bilden … und dass es Fragen gibt, auf die sie im Leben früher oder später eine Antwort haben will …
Philipp, 46 Jahre
Philipp ist ein zurückhaltender, freundlicher Mann, dabei ein brillanter Analytiker. Der Chef fordert von ihm mehr „Durchsetzungsfähigkeit“. Philipp fragt sich, ob es da einen „guten Weg“ gibt …
Esther, 50 Jahre
Esther meint: „Es wird so viel über Gehirnforschung gesprochen und geschrieben. Gibt es nun eine Seele, oder nicht?“ Sie fragt sich, ob sie „überhaupt noch an irgendetwas glauben darf“. Wo hat ihre Frage nach dem Sinn des Lebens noch Platz?
Henry, 48 Jahre
Nach anstrengenden Arbeitstagen in einem internationalen Konzern ist Henry abends müde, manchmal auch gereizt. Seine Frau, die den ganzen Tag zu Hause ist, erwartet einfach zu viel von ihm, vor allem, dass er jeden Abend noch eine Stunde mit den beiden Töchtern verbringt – was er „eigentlich“ gut findet -, aber auch, dass er ihr noch „irgendwie“ im Haushalt hilft … Er ist stolz darauf, noch nicht „ausgerastet“ zu sein …
Herbert, 51 Jahre
Herbert ist seit 26 Jahren Lehrer. Erst vor wenigen Jahren ist ihm klar geworden, dass er ein Autoritätsproblem hat: Überall hört es seinen verletzenden Spitznamen. Ältere Schüler und Schülerinnen haben sogar versucht, den Gutgläubigen zu kompromirrieren. Obwohl alles dank entschlossener Schulleitung rasch geklärt werden konnte, versteht Herbert „die Welt nicht mehr“. Und er hat noch so viele Jahre vor sich …





